Die Geschichte einer Spende oder keine gute Tat bleibt unbestraf.

Ich bin keine Schriftstellerin und das ist eine Geschichte, die keiner zu lesen vermag. Ich möchte euch einfach, ohne Vorurteile, die Geschichte eines Spendenmarathons, das für die Hilfe für einen Mann aus Klausenburg, Rumänien, und seiner mehr als 900 Hunde gestartet wurde.

Versteht mich bitte nicht falsch, ich möchte mich nicht selbst erklären, weil mein Gewissen rein ist und ich alles in meiner Macht stehende versucht habe, damit Hunderte von Hunden ein besseres Leben haben, sowie ist dies auch keine Erklärungsnot gegenüber der Leute, die sich selbst „Tierliebhaber und Schützer der Wahrheit“ nennen, die ganze Seiten auf Facebook mit Hasstiraden, Beschimpfungen und Drohungen füllen. Diese erinnern mich zu sehr an die Neandertaler, die 2013 die rumänischen Straßen stürmten um unschuldige Hunde zu quälen und zu töten, mit der Zustimmung der rumänischen Behörden. Nein, ich möchte mich nicht erklären, ich möchte nur Fakten präsentieren. Ich rede für mich selber, was mich betrifft, und über Sachen, in denen ich involviert war, und Informationen, dich ich persönlich erhalten habe und nicht aus Hörensagen.

Mein Ehemann, der Tiere liebt und weiß, dass ich monatlich für viele Tierheime in Rumänien aber auch weltweit spende, schickte mir November 2015 einen Zeitungsartikel aus Klausenburg, in dem Freiwillige für einen Mann und 900 Hunde, um die er sich kümmerte, gesucht wurden. Als ich die Zahl sah blieb mein Herz stehen und dachte an den einen Mann, der täglich um ihr Überleben kämpfte. Ich notierte mir schnell seine Telefonnummer und ich rief Hr. Radu Termure gleich am selben Abend an. Wir sprachen mehr als eine Stunde miteinander und so erfuhr ich seine Geschichte, seinen Kampf für sein Tierheim mit fast 1000 Tieren untergebracht in einer heruntergekommenen ehemaligen Farm. Ohne zu zögern sagte ich ihm meine Unterstützung zu und überwies ihm am nächsten Tag eine erste Spende von 100 Euro. Danach spendete ich ihm monatlich, ohne andere Telefonate. März 2016 reiste ich aus persönlichen Gründen nach Bukarest und dachte an ihm, also rief ich ihn an um zu schauen, wie es ihm ginge. Hr. #Radu sagte mir, er sei sehr besorgt, da die Farmbesitzer ihn verklagt hätten, da sie die Hunde raus haben wollten um die Farm zu anderen Zwecken nutzen zu können. Er erzählte mir, er plane ein Grundstück zu kaufen und ein neues Tierheim zu errichten, wo die Hunde für immer leben könnten. Wir sind nicht reich, wir müssen unsere Hypothek und Schulden monatlich zahlen, aber ich versprach ihm dabei mit 10 000 Euro zu helfen, aus meinem eigenen Geld. Ich sagte ihm, ich könne nicht alles auf einmal schicken, aber in Raten. Er dankte mir und so beendete unser Telefongespräch. Zwei Monate später konnte ich ihm die erste Rate für das Grundstück senden, und dann die nächste ein paar Monate später – alles insgesamt
5 400 Euro.

September 2016 schickte mir mein Ehemann wieder einen Zeitungsartikel aus Klausenburg, in dem es stand, Hr. #Termure und seine Tiere hätten Zeit nur bis 31. Dezember 2016 um die Farm zu verlassen bevor sie per Zwangsvollstreckung einfach auf die Straße gesetzt sein würden… Ich dachte, die ganze Welt würde über mich einstürzen, denn wie könnte man ein neues Tierheim für sie innerhalb 4 Monaten finden? Ich wusste nicht, was ich tun sollte, tagelang fühlte ich mich nutzlos, apathisch und schwach, bis ich eines Tages eine Nachricht über eine Gofund-Spendensammlung bekam. Da ging die Sonne für mich auf, also entschloss ich mich so eine Sammlung um Gelder für das Grundstück zu starten. Schnell schrieb ich die Geschichte dazu, mit allen mir bekannten Details aus den Telefonaten mit Hr. #Termure, ich nahm ein paar Bilder von seiner Facebook-Seite, eine Stunde später startete ich die Aktion und verteilte sie auf Facebook. Ich war voller Hoffnung, denn wie könnte man da bei dieser tragischen Geschichte nicht spenden… Aber glaubt mir, zwischen Traum und Realität ist es ein himmelweiter Unterschied… Innerhalb eines Monats sammelten sich nur 150 kanadische Dollar – 50 davon von mir, der Rest von zwei guten Freunden aus Calgary. Es wurde Oktober und egal was ich versuchte, um den Leuten meine ehrlichen Absichten zu beweisen, ich würde nie Geld den armen Hunden stehlen (ich veröffentliche nie meine Spenden, aber da tat ich es, in dem ich Spendenquittungen und auch Danksagungen postete, damit die Leute wirklich sehen würden, dass ich wirklich Tiere liebe und unterstütze), irgendwie war es mir nicht möglich, die Leute davon zu überzeugen. Ich konnte nicht mehr schlafen, ich konnte nichts zum Besseren verändern. Mitte Oktober, enttäuscht wollte ich die Spendensammlung stoppen, da sie nichts brachte. Da kam mein Freund, Kim, aus Saskatchewan. Viele von euch würden sich wundern, ihm meinen Freund zu nennen, da ich ihn nur ein einziges Mal sah, als er mir Skippy brachte, einen Streunerkater aus Saskatchewan. Er fuhr 12 Stunden, an einem einzigen Tag, von seiner Stadt bis zu uns nach Calgary, um Skippy zu seinem neuen Zuhause zu bringen – er hatte ihn aus der Tötung gerettet und ich glaube, das sagt alles über ihn.

Kim nahm Kontakt mit mir auf und fragte mich über Hr. Radu und seine Hunde, am nächsten Tag kontaktierte er seine Freunde in Kanada und in den Vereinigten Staaten um für Spenden zu bitten. Er verteilte die Aktion auch auf Facebook weiter. Er machte die Spendenaktion glaubwürdig, in dem er über mich und meine adoptierten Tiere erzählte, und plötzlich änderte sich alles. Es wurde gespendet! Kim war derjenige, der mir an einem Nachmittag, Anfang November, mir eine Nachricht schickte und schrieb, dass eine Dame aus seiner Stadt bei ihm vorbeigeschaut hatte und ihm mit Augen voller Tränen 50 Dollar „für die Hunde aus Rumänien“ geben wollte. Diese 50 Dollar, die Augen voller Tränen, ich fühle mich ermutigt! Eine außergewöhnliche Dame nahm Kontakt mit mir auf und versprach zu helfen; sie gab mir auch viele nützliche Tipps, wie ich die Spendenaktion verbreiten könnte (Fernsehen, Zeitungen, Radio etc.) – und all dies bevor sie selber die erste große Spende über 2000 Dollar tätigte. Ich danke Ihnen, Sie sind ein Engel! Ich war voller Freude und rief Hr. Radu an, damit er versuchen möge den Rausschmiss hinauszuzögern, da die Aktion immer besser liefe, aber wir mehr Zeit bräuchten, um das Geld für das Grundstück und das neue Tierheim zu sammeln. Hr. Radu antwortete, es sei unmöglich, er wisse aus vertrauter Quelle, der Besitzer plane die Hunde zu vergiften, wenn sie nicht die Farm bis 31. Dezember verlassen würden… Wieder Verzweiflung. Da sah ich eine andere Spendenaktion für Hr. Radu und seine Hunde, ihr Name war Alex Maria. Ich kontaktierte sie und wir beschlossen zusammenzuarbeiten (Kim, sie und ich), so dass wir gemeinsam viel mehr erreichen würden. Unser Tagesablauf war sehr stressig, schlaflose Nächte vor dem Computer oder am Telefon, Arbeit tagsüber (ca. 10 Stunden am Tag), nach Hause und dann weitermachen. Alex und ich führten täglich Telefonate, schrieben Briefe, besprachen Möglichkeiten, teilten uns die Aufgaben um effektiver zu sein. Wir teilten uns Nordamerika auf, wir schrieben an großen Wohltätigkeitsorganisationen und Stars, an TV-Sender und Zeitungen, baten nicht um finanzielle Unterstützung sondern um Hilfe bei der Verbreitung unserer Spendenaktion und um Anerkennung dieses Tierheimes aus Klausenburg und der Bemühungen über 900 Tiere zu retten. Alex druckte T-Shirts mit Fotos des Tierheimes, kleine Videos, die sie praktisch überall postete. Viele derjenigen, die wir kontaktierten, antworteten nicht; einige sagten uns, sie würden Hr. Radu kennen, sie hätte auch versucht zu helfen, aber er wollte nicht mit ihnen arbeiten, so dass sie keine Zeit oder Ressourcen mehr dafür verschwenden würden. Wenige von denen, die interessiert schienen, stellten viele berechtigte Fragen, auf die wir keine Antwort erhielten, wie z. B. gäbe es da ein e.V., falls ja, wieso gehen die Gelder auf Privatkonten, was wäre das Monatsbudget für die Instandhaltung des Tierheimes, welche geschätzte Kosten gäbe es für den Neubau etc. Der 31. Dezember rückte immer näher und viele Leute fragten mich, wieso wir weitermachen würden, da es offensichtlich sei, dass das Ziel nicht erreicht würde. Ich und Alex versuchten die Antworten zu erhalten und baten Hr. Radu uns Bescheid zu sagen, um zu wissen, ob wir weitermachen sollten oder nicht. Er fragte uns die ganze Zeit, wieso wir so gestresst seien (Vermerk: es war bereits Mitte Dezember) und uns von Gefühlen nicht von unserem Hirn leiten lassen würden (wie kann man in solch einer Situation kalkuliert und unberührt bleiben, wenn man weiß, die Hunde wären in zwei Wochen vergiftet??). Schließlich sagte Hr. Radu zu uns, er sei in der Lage gewesen, den Termin zu verlängern bis zu 3 Monaten und später noch mit einem Monat, d. h. bis April 2017! Kim, Alex und ich waren begeistert! Aus den gesammelten Spenden schickten wir ihm Geld für die Miete für die 3 Monate und Alex und ich zahlten die Miete für den Monat April. Ich fragte mehrmals nach dem Mietvertrag, damit ich ihn posten konnte, so dass die Leute sehen würden, wofür die Gelder benutzt worden seien, aber ich bekam nichts („der Besitzer erlaube es nicht“…)

Der Januar kam, die Spenden nahmen ab. Verständlich, wenn man an die Weihnachtsauszeit denkt und an die Schulden, die man auch zahlen muss. Anfang Januar da waren 8-9000 Dollar auf dem Spendenkonto. Alex und wir beganen, Hr. Radu zu bitten, er möge nach einem Grundstück von 25 000 m2 suchen (ich versprach ihm das Geld dafür zu kriegen, wenn er etwas fände). Die Zeit bräuchten wir auch für die Organisation von Spenden für den Neubau. Er sagte von Anfang an, er wolle kein Grundstück unter 50 000 m2. Wir hofften seine Meinung ändern zu können, er hätte mit weniger starten können und später dazu kaufen. Er äußerte kategorisch dazu: „ Ich will nicht weniger, es ist nicht genug Geld, Spenden von 5 und 10 Euro bringen nichts“ etc. Ich sagte ihm dieses Geld sei auch eine gute Summe und versprach ihm den Rest zu sammeln, wenn er ein Grundstück fände. Alex fand ein Grundstück von 25 000 m2, das für einen Preis in Höhe von 30 000 Euro zum Verkauf stand, auf Verhandlungsbasis. Wir baten ihn es sich anzuschauen (Versorgung, Anbindung etc.).

Ich schickte ihm Baupläne für ein modernes Tierheim und erklärte ihm, wenn man für jeden Hund 18 m2 benutzen würden, mit Innen- und Außenbau, dann benütze man da 18 000 m2 und es blieben noch 7 000 m2 für andere Bauten (Büro, Duschen, Aufenthaltsräume, Erste-Hilfe-Klinik etc.).
Die kanadische Dame, die Dezember soviel gespendet hatte, erklärte sich damit einverstanden unsere Spenden bis zu der benötigten Summe aufzurunden, mit der Bedingung ein kleineres Grundstück zu kaufen und nur wenn ich in Rumänien vor Ort sein würde, um sicherzustellen, dass es auf den e. V. gekauft würde. Leider halfen da keine Argumente unsererseits um Hr. Radu umzustimmen, es sei erstmal ein guter Start. Seitdem hörte ich nur noch Kommentare wie „Fr. Mariana, ich habe nie nach Ihrer Hilfe gefragt, Sie haben mich angerufen“ und „das Team sollte nur die Spenden auftreiben, ich treffe aber alleine alle Entscheidungen“ (Nein, Hr. Radu, ich war nicht Ihre Angestellte fürs Spendenauftreiben und solange die Gelder auf meinen Namen einkamen, sollte ich mal auch wenigstens eine Meinung dazu haben)… Wir baten ihn sich nach einem größeren Grundstück umzuschauen und fragen, ob es die Möglichkeit auf eine Anzahlung gab, mit folgenden monatlichen Raten. Seine Antwort war „nein, niemand wird hier zu so etwas zustimmen“… Ich war müde und hatte die Schnauze voll immer nur „nein“ als Antwort zu hören, ich sagte ihm, die Leute würden dann nicht mehr spenden, weil wir nicht in der Lage seien irgendeinen Fortschritt vorzuweisen, wir sollten mit Verhandlungen anfangen, wir bräuchten mehr Bilder, so dass die Leute etwas hätten sehen können. Er entgegnete, wir sollten doch irgendwelche Bilder nutzen, von irgendeiner Immobilienfirma, weil es sowieso nicht wichtig sei. Ich antwortete ihm, ich werde nie so etwas machen und ich habe eine moralische Verantwortung gegenüber den Spendern.

Seit Dezember hatten wir endlose fruchtlose Diskussionen mit Hr. Radu, betreffend seinen e. V. und er antwortete immer „da ist einer, aber muss wieder auferlebt werden, ich habe keine Zeit um die Papiere zu suchen etc.“. Alex fand einen Anwalt in Klausenburg, der sich bereit erklärte, alle Papiere zusammenzutragen, sie zum Tierheim zu bringen und alles von Hr. Radu unterschreiben zu lassen, aber er sagte, dies alles sei nicht notwendig und alles würde „nächste Woche“ geregelt (es dauerte aber viele Wochen um etwas in Ordnung zu bringen und das Ganze nur um die 2% aus den Steuergeldern im ersten Quartal 2017 zu kriegen – Note: in Rumänien haben die Bürger das Recht 2% aus ihren Steuern aus dem Vorjahr einem e. V. zukommen zu lassen, per Antrag). All diese Ausflüchte waren die ersten Fragezeichen, die auf unserer Seite aufkamen, wir waren jedoch noch entschlossener den Tieren zu helfen und nicht aufzugeben.
Ende Januar baten wir mehr und mehr Hr. Radu sich nach einem Grundstück umzuschauen, da nicht mehr viel Zeit übrig blieb. Er sagte, er hätte keine Zeit dazu, weil keine Freiwilligen mehr kämen, weil es sehr kalt wäre und es keinen warmen Platz beim Tierheim gäbe, wo sie sich ausruhen, etwas essen könnten etc. Ich sprach mit Alex und entschieden sofort einen Container für die nächsten 3 Monate anzumieten, auch einen Elektroaggregat zu kaufen, alles aus unserem Geld, so dass diese wunderbaren Menschen, die so hart im Tierheim arbeiteten, einen Platz zum Ruhen und Aufwärmen. So könnte auch Hr. Radu Zeit finden, um sich nach dem Grundstück umzuschauen. Als ich ihm sagte, ich könnte einen Container online bestellen und ihn zum Tierheim liefern lassen, entgegnete er, er müsse ihn sich erstmal anschauen aber leider (ja, ratet mal) hätte er keine Zeit dafür. Unsere Hände waren mal wieder gebunden. Langsam verlor ich den Verstand, es gab keinen Fortschritt und es war unmöglich nach mehr Spenden zu bitten, wo man nichts aufweisen konnte. Eines Nachts, während eines gemeinsamen Telefonats mit Alex und Hr. Radu, fragte ich ihm nach der Frist für den Grundstückkauf, er versuchte auszuweichen, ich blieb jedoch so stur, so dass er mir Ende Februar nannte. Wie ihr alles wisst, der März kam und es gab kein Zeichen von irgendeinem Grundstück, das in Betracht käme, einfach nichts in dieser Hinsicht. Wir beide, ich aber am meisten Alex, sprachen mit Hr. Radu so oft und versuchten ihn davon zu überzeugen, wir MÜSSTEN dringend etwas kaufen um die Spendenaktion für den Bau zu starten, aber ergebnislos. Er sagte uns, er bräuchte Spenden für Futter und Wasser, also startete Alex eine Spendenaktion dafür. In der selben Zeit arbeitete sie an einer Webseite für die Adoptionen oder Patenschaften der Hunde (20 Dollar pro Hund). Wir fragten immer wieder nach Bildern, die Antwort war immer „ja, ich habe viele Bilder, ich werde sie euch alle schicken“… Es wurde nichts verschickt, wir erhielten nichts.

Es war schon Mitte März und null Fortschritt, null Feedback von Hr. Radu. Da sagte ich ihm zum ersten Mal, ich sei müde und frustriert, ich würde die Spendenaktion beenden, da ich begriffen hätte, es sei alles zu spät um etwas noch ändern zu können. Große Überraschung! Am nächsten Tag rief mich Alex an und teilte mir mit, Hr. Radu hätte eine Farm gefunden, zum Preis von 200 000 Euro, mit Wasser- und Stromversorgung und einigen Ställen, reparaturbedürftig aber in gutem Zustand (siehe unten).

Begeistert setzte ich sofort ein Update mit dem Bild, indem ich schrieb, wir hätten etwas gefunden. Viele Leute wurden sauer, wie könne man sich für so etwas teures entscheiden, es gäbe kaum Geld für ein Grundstück, wie solle man da Raten zahlen, den Tagesablauf finanziell absichern, wo sei das Budget etc. Ich machte Pläne für die Ratenzahlungen. Ein ehemaliger Freund und Unterstützer des Projektes erzählte mir von der Harmony Fund in den Vereinigten Staaten und gab mir die Kontaktdetails. Ich kontaktierte sie und konnte kaum meinen Augen glauben, als ich ihre Antwort hier unten erhielt:

Ich war so glücklich und dachte, wie viel wir mit dem Geld hätten erreichen können… Ich rief Hr. Radu an und bat ihm mir seine Antworten auf die gestellten Fragen zu übermitteln, über das monatliche Budget, Baubudget etc. Seine Antwort: „Klar, ich kann dir was schicken“, aber ich erhielt nichts. Ich wartete tagelang, fragte immer wieder danach und wieder nichts. Ich weinte als ich meine Antwort an Harmony Fund sendete: „Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich Ihnen leider nicht die gewünschten Information senden. Ich werde Sie in nächster Zukunft kontaktieren“… Ich hatte auch nichts über die Farm oder die Verhandlungen.

So kommen wir zu Ende März, wo wir ABSOLUT GAR NICHTS hatten um vorzuzeigen, keine Kraft oder Wunsch mehr zu kämpfen. Neues Leben in die Spendenaktion brachte eine Unterstützerin aus Großbritannien, aber auf einer anderen Weise als dieses Nichtstun. Anfang April wurde uns von Unterstützern aus Großbritannien gesagt, dass ein Freund von ihr sich in Rumänien befände und er würde das Tierheim in Klausenburg besuchen, worum sie ihn gebeten hätte. Wir teilten dies Hr. Radu mit und der Albtraum begann. Fast tagtäglich schrieb er mir Nachrichten, ich möge ihn anrufen, und jedes Mal war es dasselbe: „wer ist er, wieso macht er keinen Termin aus, was möchte er, da ist keine Zeit für Besuche im Tierheim“… Ich wiederholte ihm immer wieder, dieser Mann würde mit den Freiwilligen jeden Tag mit anpacken, er möchte keinem was Böses, weil jeder sich vorstelle, wie ein Tierheim mit fast 1000 Tieren ausschaue, wenn es keine Zeit, Freiwillige, Einrichtungen etc. gäbe, man könne kaum von Saus und Braus reden. Dann kam das Kommentar angeschossen, das mich zum Schweigen brachte: „Naja, wissen Sie, Fr. Mariana, es ist eine Sache sich so ein Tierheim vorzustellen, aber eine völlig eine andere, wenn man die Käfige sieht, DIE SEIT MEHR ALS HALBES JAHR NICHT GEPUTZT WURDEN“… Das war, als hätte man mir in den Kopf geschossen. Und das ist das Bild, das mir immer im Kopf bleiben wird… Ich versuchte wieder Worte zu finden und antwortete Hr. Radu, dann sollte er bitte dem Herrn mitteilen, er sei nicht willkommen und er solle sich um den Dreck kümmern. Ich bat ihn 5 Leute einzustellen, für eine Woche, mit einem Tageslohn von 200 RON pro Person, sie sollten ihm die Käfige dafür sauber machen, denn kein Tier sollte so leben. Ich würde dafür bezahlen. Ich bekam nur ein kaltes „Dankeschön“ und hörte nie wieder was davon… Seitdem schaue ich jede Nacht zu, wie meine Hunde auf der Couch schlafen, ich denke an diese Hunde, die jede Nacht in ihren Fäkalen und Urin schlafen müssen, die seit 6 Monaten nicht entfernt wurden… Da habe ich begriffen, ich hatte verloren und teilte meine Entscheidung mit, mich aus der Spendenaktion zurückzuziehen.

Nachdem ich die Spendenaktion beendete und allen Spendern die Möglichkeit gab, ihre Gelder zurückzuerhalten, kam die Welle der Anschuldigungen und Drohungen („du stiehlst das Geld“, „woher nimmst du dir das Recht die Spenden zurückzugeben, wie bescheuert bist du“, „schade dass du nicht hier bist, denn ich könnte dir mal zeigen, was du verdienst“, etc.). Ich erzählte Hr. Radu alles, weil er alles hätte stoppen können, wenn man bedenkt, wie viel Geld er von mir über eineinhalb Jahre lang gespendet bekommen hatte. Seine Antwort war nur: „Wer könnte denn so etwas zu Ihnen sagen, Fr. Mariana, wir reden doch nur von 17 000 Dollar, oder? Das ist doch nichts…“ Er brach mir das Herz, weil, ja, vielleicht ist das ja keine große Summe, aber es war das Ergebnis schlafloser Nächte, Stress, Gesundheitsprobleme, aber am meisten kam sie von Hunderten von großzügigen, liebevollen Menschen… Wenn jemand irgendein Dankeschön seitens Hr. Radu für die 11 545 Euro gesehen hat, nachdem die Summe auf das Konto seines e. V. überwiesen wurde, möge mir bitte dies zeigen, denn ich habe es bestimmt nicht gesehen.

Wie ihr wisst, nach der Beendigung der Spendensammlung erhielt ich eine Nachricht aus den Vereinigten Staaten, die mit einer Spende von 30 000 Euro auf das Konto des e. V. endete. Ich muss zugeben, ich schlief die ganze Nacht nicht, ich versuchte mich zu entscheiden. Ich sagte mir, ich hätte kein Recht den Hunden diese Chance zu verwehren, ich kontaktierte Hr. Radu, der mir erstmal sagte, es gäbe 3 Grundstücken, die er sich anschauen würde, zu Preisen zwischen 30 000 und 50 000 Euro, ein paar Tage später erzählte er mir, er versuchte die alte Farm zu kaufen, da er in Verhandlungen sei und die Besitzer mit einer Anzahlung von 50 000 Euro einverstanden seien. Den Rest kennt ihr…

Wir entschieden nichts zu sagen, bis das Geld auf das e. V.-Konto ankommen würde, ich bat ihn, dass er zuerst es veröffentlichen sollte und den Spendern danken sollte, danach werde ich das letzte Update in die Spendenaktion schreiben.
Am nächsten Tag rief Hr. Radu mich an und sagte, er hätte mit Engvertrauten über die Spende gesprochen und sie hätten ihm dazu geraten, er sollte die Summe nicht nennen. Ich war kategorisch dagegen, so etwas sei inakzeptabel, Unterstützer und Spender sollten den Betrag kennen, Transparenz und offene Kommunikation werde mehr Leute überzeugen zu helfen. Er stimmte mir zu.

Stellt euch mal vor, wie erstaunt ich war, als 2 Tage später Kim mir einen schwammigen Post zeigte, gemacht von Unterstützern aus Großbritannien, so was wie „Ein amerikanischer Freund spendete ziemlich viel Geld (??)…“. Er fragte mich, ob ich etwas davon wüsste. Da gab ich mich geschlagen… Ich schickte Hr. Radu sofort eine Nachricht, ob dies sei, was wir vereinbart hätten, wieso machte er sich über mich lustig etc. Ich postete gleich das letzte Update in der Spendensammlung und verlies die Freundesliste von Hr. Radu. Ich habe ihn nie geblockt und, als er es wünschte, stellte ich ihn in Kontakt direkt mit den Spendern aus den Vereinigten Staaten, er meinte, er wünschte ihnen selber über den weiteren Verlauf zu unterrichten.

Für alle die Zeter und Mordio schreien, die Drohungen, Beschimpfungen und Beleidigungen posten gegen diejenigen, die Fragen stellen, die sich „Tierretter und –liebhaber“ nennen (wo wart ihr alle als letztes Jahr, sogar Anfang dieses Jahres, als wir täglich um Spenden bettelten?), für euch alle füge ich die Liste meiner eigenen Spenden an Hr. Radu bei und hoffe, ihr hört damit auf, mich zu beschuldigen, ich hätte die Spendengelder gestohlen. Ich habe an diese Leute auch ein paar Fragen und Schlussfolgerungen, da wir, alle Spendensammler, als „Feinde“ gestempelt und beschuldigt werden, wir würden uns den Tod dieser Tiere wünschen:

⦁ Gegen alle Behauptungen, wir hatten EINEN TRAUM und ECHTE PLÄNE um das Leber dieser armen Geschöpfe zu verbessern und ALLES WAS WIR TATEN war mit einem einzigen ZIEL, ein neues Tierheim und einen neuen Anfang für mehr als 900 Tiere… Leider war es nie UNSERE ENTSCHEIDUNG und wir wurden nie als PARTNER sondern als nichts anderes als „SPENDENSAMMLER“

⦁ Es gibt Gerüchte, die verbreitet werden, man hätte 5% der Gofund-Spenden verloren auf Grund der Gofund-Gebühren und andere 10% durch die Banküberweisungen. Ich kann euch versichern, das sind alles nur Lügen. Gofund verlang Gebühren in Höhe von 7,8% der gesammelten Spenden und ICH HABE SIE BEZAHLT AUS MEINER EIGENEN TASCHE, WIE VERSPROCHEN (ein paar Matheübungen und dann werdet ihr es schon sehen). Die Spenden wurden in Euro auf ein Euro-Konto überwiesen und diese Überweisungsgebühren wurden von den Absendern beide Male übernommen. Also frage ich, wie hat man bitte schön 15% der Spenden verloren??

⦁ Ich bin der Meinung, keiner kennt mit Bestimmtheit die Anzahl der Hunde, die in diesen „geheimnisvollen“ Ställen eingesperrt sind, wo kein Besucher erlaubt ist, aber ich sage es klar und deutlich: trotz einer „MEHRHEIT“ (??) der Hunde, die auf dem Gelände freilaufen und gut und gesund ausschauen, und trotz einer „MINDERHEIT“ (??) von ihnen, die eingesperrt sind und nie das Tageslicht sehen, deren Käfige nicht täglich gesäubert werden – diese Minderheit hat es nicht verdient in solch einer Art und Weise bestraft zu werden!

⦁ Würdet ihr überrascht sein zu hören, dass die ersten Bilder mit den „erschreckenden Käfigen“ und die ersten Kommentare über „die Hölle im Tierheim“ seitens der lautesten Unterstützer von Hr. Radu kamen?

⦁ In letzter Zeit gab es viele Posts über die Hunde, die von anderen Tierheimen aus Rumänien adoptiert wurden. Wir wissen doch alle, dass alle rumänischen Tierheime überfüllt und einfach überwältigt von der großen Anzahl an Hunden sind, ohne finanzielle und tatkräftige Unterstützung. Wie kann man nur so was „Adoptionen“ nennen? Ein Tierheim, wie gut es sein mag, kann NIE eine liebende Familie und ein gutes Zuhause ersetzen!

⦁ Ich möchte gerne all diejenigen fragen, die brüllen, wir hätten nie im Interesse, für das Beste der Hunde gehandelt, wir würden nur Hr. Radu anschwärzen und die Hunde töten: Was ist EURE LÖSUNG außer Weitermachen mit Spenden in die eigenen Taschen (auf Privatkonten)? Glaubt ihr wirklich, wenn man immer wieder dieselben Fehler macht, vielleicht kommt doch was dabei raus? Wie könnt ihr euch überhaupt vorstellen, dass ein Tierheim mit mehr als 900 Tieren JEMALS ANSTÄNDIGE Lebensbedingungen bringen kann, wenn NUR EIN EINZIGER MANN mit einer Handvoll Freiwilligen dort arbeiten, die an ihren Wochenenden in den ärmsten Arbeitsbedingungen viele Stunden investieren? Vielleicht sind es 50 bis 100 Hunde, die frei rumlaufen, aber wo ist der Rest bis zu über 900 Hunden? Wer führt sie mal MINDESTENS EINMAL WÖCHENTLICH spazieren? Welche Änderungen gab es im Leben dieser Hunde, seit Jahren, seitdem die „Rettung“ begann, außer der stetig, exponentiell STEIGENDEN ANZAHL? Denkt ihr nicht darüber nach, wieso man Jahr für Jahr lieber eine Miete zahlt, anstatt ein Grundstück zu kaufen, um den Hunden ein sicheres Heim für die nächsten Jahre zu geben? Habt ihr ein monatliches Budget für die Instandhaltung des Tierheimes gesehen, ein Plan zur Verbesserung der Zustände? Was meint ihr, was sich in den nächsten Jahren verändern wird? Leider muss ich es euch sagen: diese Hunde werden dann genauso dort sein, in den selben minderwertigen Lebensbedingungen, und dies noch für viele kommende Jahre – ihr Leben immer in Gefahr, wenn die Besitzer mal wieder sich entscheiden, sie da rauszuschmeißen…

⦁ Vor ein paar Tagen habe ich Hr. Radu gebeten, mir nur eine einzige Quittung der täglichen 100 Euro-Strafe zu zeigen, seine Antwort war: „Leider weiß ich nicht mehr, wer Sie sind, Fr. Mariana. Das ist sehr schade…“. Wieso? Weil ich bis dato nach keinem einzigen Beweis gefragt habe? Hat irgendein Unterstützer irgendein
Vollstreckungsbescheid oder irgendeinen Beweis der 100 Euro-Strafen pro Tag??

⦁ Zum Schluss möchte ich euch alle fragen, wenn man Ihnen die Wahl geben würde zwischen einem Monat in Freiheit und viele Jahre in einem Käfig, ohne Futter und Wasser, was würdet ihr wählen?

Somit bin ich zum Ende meiner Geschichte angekommen, die vielleicht nicht einmal ein Viertel unserer Bemühungen zeigt, beim Versuch das Leben von mehr als 900 Tieren zu verändern (vieles wurde nicht erwähnt, wie z. B. die Anmietung eines Grundstückes und Neubau, der Verkauf von Gebäck in Calgary, unterstützt durch eine Gruppe von hier ansässigen Rumänen, Preise seitens Kim für Spender (aus seiner eigenen Tasche), um die Spenden anzukurbeln, Futterlieferung von Alex organisiert etc.): KEINER auf dieser Welt wäre glücklicher als ich, wenn man schon morgen schreiben würde, dass ein Grundstück gekauft worden sei und dass der Bau des neuen Tierheimes bald beginnen würde, dass ich falsch gelegen hätte und Hr. Radu Recht hätte! Ich würde dann meinen Hut vor ihm abnehmen und ihm zurufen: „BRAVO, HR. RADU! SIE HABEN ES GESCHAFFT!“… Ich bette und hoffe immer noch…

An diejenigen, die planen, mir Drohungen und Beschimpfungen zuzusenden, bitte lasst es sein, es sind ja sowieso nur leere, bedeutungslose Worte und ich bin zu alt um mich vom Internetmobbing beeindrucken zu lassen. Außerdem gebe ich keinen Cent auf euren Mangel an Erziehung und gesundem Menschenverstand.

Danke
Mariana Iftinca

Eng: https://www.facebook.com/…/Profitori-numiti-salvat…/photos/…

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